Die Prozesse der Natursteinentstehung sind geologische Vorgänge, die in großen Räumen und innerhalb riesiger Zeitabschnitte ablaufen. Aus diesen Gründen können Farben, Kornstrukturen, Texturen und das Dekor der Natursteine innerhalb eines Vorkommens, sogar innerhalb eines Steinbruchs, beträchtlichen Schwankungen unterliegen.
Obwohl immer versucht werden wird, für einen Auftrag, d.h. zum Beispiel für ein Gebäude innerhalb eines Steinbruchs Blöcke mit möglichst identischem Dekor und Farbtönen zu gewinnen, kann es bei Großbauten, aber auch bei einigen besonderen Gesteinssorten, unumgänglich werden, Natursteinplatten mit unterschiedlichen Farbtönen zu verwenden.
Derartige Farb-, Dekorunterschiede können von den Architekten bewusst eingesetzt werden, um den Charakter des Natursteins hervorzuheben.
Da durch Nuancen von Farbtonabweichungen oder im Dekor die technischen Eigenschaften der Natursteine nicht betroffen werden, sind nach VOB DIN 18332 Ziffer 2.1.4 Farb- und Dekorschwankungen ausdrücklich zulässig.
Die Bemusterung sollte dies berücksichtigen und es sollte versucht werden, die mögliche „Bandbreite" durch zwei oder mehrere Musterplatten einzugabeln. Danach kann der Bauherr oder Architekt seine Entscheidung treffen.